Möglichkeiten und Kriterien für die Positionierung von Brustimplantaten

POLYTECH Health & Aesthetics GmbH 2023-01-03

Wenn Sie sich für eine Brust-OP mit Implantaten interessieren, ist es wichtig, die verschiedenen Möglichkeiten für das Einsetzen der Brustimplantate zu kennen. Wenn Sie sich über die verschiedenen Implantatpositionen informieren, können Sie Ihre Chirurg:innen bei der Beratung besser verstehen und eine überlegte Entscheidung bezüglich Ihrer Brustoperation treffen.

Im Folgenden erläutern wir die drei wichtigsten Platzierungsarten von Brustimplantaten sowie ihre wichtigsten Vor- und Nachteile.

 

Die Anatomie der Brust    

Um die verschiedenen Möglichkeiten der Platzierung von Brustimplantaten in der Brust besser zu verstehen, müssen wir zunächst einige anatomische Grundlagen lernen.

Die Brust besteht aus drei Gewebearten: Binde-, Drüsen- und Fettgewebe: (1, 2)

  • Drüsengewebe ist das Gewebe, das für die Milchproduktion verantwortlich ist und in der Regel die Form von Lappen hat. Die Milch tritt durch Kanäle aus, die an der Brustwarze enden.
  • Das Bindegewebe hält das Drüsen- und Fettgewebe an seinem Platz. Zusammen werden Binde- und Drüsengewebe als fibroglanduläres Gewebe bezeichnet. 
  • Das Fettgewebe füllt den Bereich zwischen Binde- und Drüsengewebe und verleiht den Brüsten ihre Größe und Form.
     

Zu den oben beschriebenen Gewebearten der Brust gehören auch Muskeln wie der Pectoralis major und der Pectoralis minor. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf den großen Brustmuskel (Pectoralis major), der der größte Muskel der Brust ist.(3)

Der große Brustmuskel (Pectoralis major) ist ein großer, fächerförmiger Muskel (wie in der Abbildung unten zu sehen). Er erstreckt sich von der Achselhöhle bis zum Schlüsselbein und nach unten über den unteren Brustbereich auf beiden Seiten der Brust.(3)

Der Pectoralis major wird von der Faszie umschlossen, einer Bindegewebsschicht, hauptsächlich aus Kollagen, die die Muskeln umschließt und trennt.(4)
 

Wie werden Brustimplantate eingesetzt?

Bei einer Brustvergrößerungsoperation kann ein Brustimplantat entweder direkt hinter dem Brustgewebe (subglandulär), unter die Muskelfaszie (subfaszial) oder unter den Brustmuskel (subpektoral oder submuskulär) gesetzt werden. Ihr:e Chirurg:in wird Sie beraten, welche Platzierung für Sie am besten geeignet ist. POLYTECH-Silikonimplantate sind weich und passen sich ihrer Lage an, egal ob sie subglandulär, subfaszial oder submuskulär eingesetzt werden.

 

Subglanduläre Position

Bei der subglandulären Platzierung wird das Implantat über dem Brustmuskel, aber unter dem Brustgewebe positioniert (wie auf dem Bild unten zu sehen).

Diese Platzierung hat einen wesentlichen Vorteil: Es ist weniger Dissektion erforderlich, so dass sie am einfachsten durchzuführen ist, und normalerweise ist die Genesung angenehmer und schneller.(5)

Die subglanduläre Positionierung hat allerdings auch einige Nachteile, die berücksichtigt werden müssen: Bei Frauen, die nicht über ausreichend natürliches Brustgewebe verfügen, um es zu bedecken, können die Implantate sichtbarer oder tastbarer sein. Außerdem kann die Durchführung von Mammographien bei dieser Positionierung eine größere Herausforderung darstellen.(5)

Chirurg:innen können diese Platzierung für Frauen wählen, die eine ausreichende Menge an eigenem Brustgewebe besitzen, die das Implantat abdeckt. (5)

 

Subfasziale Position

Bei der subfaszialen Platzierung wird das Implantat oberhalb des Pektoralismuskels, aber unterhalb der Pektoralisfaszie platziert (wie in der nachstehenden Abbildung zu sehen).  

Laut einer Studie aus dem Jahr 2020 bietet diese Position die Vorteile einer geringen Rate an Kapselkontrakturen und vermeidet gleichzeitig die Unannehmlichkeiten und möglichen zukünftigen Deformationen einer submuskulären Platzierung.(6)

Bei dieser Platzierung ist auch der Implantatrand weniger sicht- und tastbar, was bei der subglandulären Platzierung meist der Fall ist. (7, 8) Berichten zufolge kommt es auch seltener zu Kapselkontrakturen. (7, 8, 9)

 

Subpektorale oder submuskuläre Platzierung

Bei der subpektoralen oder submuskulären Platzierung wird das Implantat direkt hinter dem großen Brustmuskel (Pectoralis major) und unter dem Gewebe platziert (wie auf dem Bild unten zu sehen).  

Diese Methode ermöglicht ein natürlicheres Ergebnis am oberen Pol, da mehr Gewebe abgedeckt wird. Sie wird auch mit einem leicht verringerten Risiko einer Kapselkontraktur in Verbindung gebracht. (5)

Während Mammographien bei allen Platzierungsarten sicher durchgeführt werden können, gilt die submuskuläre Platzierung als vorteilhaft für Mammographien, da das Implantat hinter dem Gewebe liegt, was die Mammographie-Ansicht dieses Gewebes erleichtert.(5)

Es gibt einige Nachteile dieser Platzierung, die berücksichtigt werden müssen: Die Genesung kann möglicherweise weniger komfortabel sein, und es kann länger dauern, bis Schwellungen abklingen, da der Einschnitt im Muskel erfolgt. Das bedeutet, dass es auch etwas länger dauern kann, bis sich das Ergebnis des Eingriffs zeigt.(5)
 

Welche Methode ist für mich geeignet?

Die Entscheidung, welche Platzierung für Sie am besten geeignet ist, wird von Ihren Chirurg:innen getroffen. Einige Faktoren, die dabei helfen können, die richtige Platzierung für Sie zu bestimmen, sind(4):

  • Ihr Körpertyp und Ihr vorhandenes Brustgewebe
  • Die Größe und Form der gewählten Implantate
  • Ihre Ziele und Präferenzen für das Ergebnis

Wir hoffen, dass dieser Leitfaden Ihnen eine Basis bietet, Ihre Optionen und die von Chirurg:innen verwendeten Begrifflichkeit zu verstehen. Zögern Sie nicht, Ihre Fragen zu stellen, wenn Sie Zweifel an der von Ihrem Team vorgeschlagenen Platzierung haben. Es ist wichtig, dass Sie sich bei allen Aspekten Ihrer Brustoperation sicher und zufrieden fühlen.
 

Quellen

(1) https://www.cdc.gov/cancer/breast/basic_info/dense-breasts.htm
(2) https://www.mskcc.org/cancer-care/types/breast/anatomy-breast
(3) https://www.healthline.com/human-body-maps/female-chest-muscles#1 
(4) https://en.wikipedia.org/wiki/Fascia
(5) Hidalgo DA, Spector JA. Breast augmentation. Plast Reconstr Surg. 2014 Apr;133(4):567e-583e. doi: 10.1097/PRS.0000000000000033. PMID: 24675209.
(6) Daniel J Gould, MD, PhD, Orr Shauly, BS, Levonti Ohanissian, BS, W Grant Stevens, MD, Subfascial Breast Augmentation: A Systematic Review and Meta-Analysis of Capsular Contracture, Aesthetic Surgery Journal Open Forum, Volume 2, Issue 1, January 2020, ojaa006, https://doi.org/10.1093/asjof/ojaa006https://academic.oup.com/asjopenforum/article/2/1/ojaa006/5724437
(7) Graf RM, Bernardes A, Rippel R, Araujo LR, Damasio RC, Auersvald A. Subfascial breast implant: a new procedure. Plast Reconstr Surg. 2003 Feb;111(2):904-8. doi: 10.1097/01.PRS.0000041601.59651.15. PMID: 12560720. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12560720/
(8) Sabadin Heboni et al. “Augmentation Mammoplasty by Subfascial Technique.” Revista Brasileira de Cirurgia Plástica (RBCP) – Brazilian Journal of Plastic Sugery 36.3 (2021): 244–248. https://www.scielo.br/j/rbcp/a/rvdxJFcSTX33LBscZGxNfXk/?lang=en
(9) Elizondo, V., & Elizondo, R. A. (2012). Capsular contracture in subfascial breast augmentation: recommendations and treatment. European Journal of Plastic Surgery, 35(7), 527–532. https://doi.org/10.1007/S00238-011-0682-Y